Vorbemerkungen für Dachentwässerungssysteme

Zuschlagskriterien

Das höher gewichtete Zuschlagskriterium ist das des „wirtschaftlich günstigsten Angebotes“. Die durch den Bieter zu berücksichtigenden wirtschaftlichen und qualitativen Kriterien sind in der technischen Spezifikation unter Punkt 2 genannt.

Die Abflussleistung der Dachentwässerungssysteme ist in Liter pro Sekunde (l/s) mit der erforderlichen Wasserhöhe auf dem Dach in Millimeter (mm) unter Angabe des Prüfsystems nachzuweisen. Jeder Tiefpunkt ist über ausreichend bemessene Hauptentwässerungssysteme in die Grundleitung und Notentwässerungssysteme auf schadlos frei überflutbare Flächen zu entwässern.

Die Abläufe und das Rohrsystem aus feuerverzinktem Stahl oder aus Edelstahl entsprechen der Baustoffklasse A1 nicht brennbar.

Vom Systemlieferanten ist der Systemleistungsnachweis entsprechend der technischen Spezifikation (Punkt 2) zu leisten. Ein technischer Kundenservice und zuverlässige Lieferfähigkeit sind zu gewährleisten.

1. Einbau:

Alle Dachentwässerungssyteme für die Hauptentwässerung und Notentwässerung sind vom Bieter in die Aussparungen im Massivbau planungsgerecht und lagegesichert einzupassen und fachgerecht zu befestigen. Die erforderliche Ausdämmung mit geeignetem Dämmmaterial sowie der fachgerechte, höhen- und  abflussgerechte Einbau des Ablaufes in die Dachabdichtung sind in den jeweiligen Einheitspreis zu inkludieren.

Der Einbau hat gemäß Herstellervorgaben des Systemlieferanten der Dachabdichtung bzw. des Dachentwässerungssystems zu erfolgen.

Die Entwässerungssysteme sind in Bezug auf ihre jeweilige, für den Anwendungsfall optimale, Eignung durch den Bieter verbindlich zu prüfen. Baulich bedingte Bedenken sind umgehend anzumelden.

Die Verlegeanleitungen und Datenblätter sind zur Abnahme dem Nutzer und dem Bauherren bzw. der Objektüberwachung verbindlich zu übergeben. Die damit in Verbindung stehenden Aufwendungen sind in die Einheitspreise einzukalkulieren.

2. Technische Spezifikation

Das gesamte Entwässerungssystem wird aus geprüften Abläufen, Rohren, Formteilen und Zubehör eines Systemlieferanten hergestellt. Es sind nur absolut vergleichbare, geprüfte Systeme zugelassen.

Soll das Entwässerungssystem vom Bieter „alternativ“ angeboten werden, oder sollen Systemteile des Entwässerungssystems ausgetauscht werden, sind  die hydraulischen Nachweise nach  DIN EN 12056-3 in Verbindung mit DIN 1986-100, bzw.  VDI 3806, vom Bieter neu zu erbringen und die damit in Verbindung stehenden Kosten in den Einheitspreis mit einzukalkulieren. Alternative Angebote müssen den folgenden technischen Anforderungen entsprechen.

2.1 Anforderungen an die Strömungstechnik:

- Gleiche Abflussleistung in Liter pro Sekunde.
- Gleiche erforderliche Wasserhöhe auf dem Dach im Millimeter.
- Gleiche Eingrifftiefe des Ablaufes in die Dachkonstruktion in Millimeter.
- System-Leistungsnachweis gemäß DIN EN 12056-3 bzw. DIN EN 1253-2.

2.2 Anforderungen an die Materialeigenschaften:

- Abläufe, Rohre und Formteile bestehen aus wiederverwertbarem Stahl der Brandschutzklasse A1.
- Das System ist bruchfest, stoßfest, UV-beständig und witterungsbeständig.
- Das System ist langlebig und Recycelbar.
- Das System weist eine druckfeste und rückstausichere Zweikammern-Steckmuffenverbindung auf.
- Das System ist rückstaussicher bis mindestens 0,5 bar.

3. Wartung:

Alle beschriebenen Dachentwässerungssysteme sind nach DIN 1986, Teil 30, in 1/2-jährlichen Abständen zu warten. Es wird empfohlen, dem Bauherren einen Wartungsvertrag im Zuge der Vergabe separat anzubieten.